Gold gilt bereits seit Jahrtausenden als begehrtes und wertvolles Edelmetall und wird dementsprechend schon lange abgebaut. Allerdings handelt es sich um eine begrenzte Ressource, deren Vorkommen irgendwann erschöpft sein wird.
In unserem Artikel erfährst Du mehr zum Goldbestand auf der Erde. Außerdem beantworten wir die Frage, was es mit dem sogenannten „Goldwürfel“ auf sich hat und ob man Gold eventuell sogar künstlich herstellen kann.
Das sind die weltweiten Goldreserven
Laut World Gold Council (WGC) gibt es auf der gesamten Welt Goldreserven mit einem Gesamtgewicht von rund 35.568,4 Tonnen und einem Marktwert von etwa 1,97 Billionen Euro.
In der nachfolgenden Tabelle erfährst Du, welche Länder das meiste Gold besitzen. Einen wichtigen Aspekt darfst Du dabei jedoch nicht außer Acht lassen: Nicht überall werden die aktuellen Zahlen veröffentlicht (beispielsweise in Ländern wie Israel oder Nordkorea). Außerdem gibt es in vielen Ländern kaum Informationen zu Gold in Privatbesitz.
Länder mit den meisten Goldreserven
Mehr über die Goldreserven in Deutschland, erfährst Du in unserem Artikel „Die Goldreserven der Bundesrepublik Deutschland“.
Gibt es bald kein Gold mehr auf der Erde?
Gold ist eine begrenzte Ressource. Das Edelmetall ist nicht unendlich verfügbar – und kann dementsprechend irgendwann nicht mehr neu abgebaut werden. Bis Ende 2022 wurden nach Angaben des World Gold Council rund 208.874 Tonnen Gold gefördert. Experten gehen davon aus, dass damit bereits 75 Prozent des förderbaren Goldvorkommens abgebaut wurden und der Goldabbau in zirka 20 Jahren sein Ende erreicht.
Das ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung, denn: Gold ist ein langlebiges Material und kann wiederverwendet und recycelt werden. Allerdings könnte sich der Goldpreis stark verändern, wenn Gold nicht mehr abgebaut werden kann und dadurch ein noch rareres Gut wird.
Das verkörpert der Goldwürfel
Der sogenannte Goldwürfel soll zeigen, wie viel Gold bis heute seit Beginn der Menschheitsgeschichte gefördert wurde. Die Seiten des Würfels werden jährlich neu berechnet (s. unten).
Es handelt sich allerdings um gerundete Schätzungen. Zwar sind Aufzeichnungen der Fördermengen verhältnismäßig gut erhalten, jedoch ist es nicht möglich, jede einzelne Unze vergangener Jahrhunderte genau zu protokollieren.
Die Menge veröffentlicht jährlich der World Gold Council (WGC) als Kennzahl (above-ground stocks total).
Das zählt zum Goldwürfel
Zur Berechnung zählt laut World Gold Council jede Goldart – ganz gleich, ob Goldbarren, Goldmünzen, Goldschmuck oder anderes. Auch verlorenes oder verstecktes Gold wird einbezogen, soweit Informationen darüber vorhanden sind.
So berechnet sich der Goldwürfel
Wie Du bereits weißt, wurden bis Ende 2022 nach Angaben des WGC rund 208.874 Tonnen Gold gefördert. Die Berechnung des Goldwürfels hat Gold.de anschaulich dargestellt. Drei Angaben fließen ein:
- Die geförderte Menge Gold
- Das Gewicht von Gold: 19,3 Gramm/cm3
- Das Volumen von 19,3 Tonnen Gold: 1m3
Mit einem Dreisatz wird das Gesamtvolumen von 208.875 Tonnen Gold berechnet. Das sind 10.822,5 m3. Daraus wird die Kubikwurzel gezogen. Sie beträgt 22,12 Meter.
Der Würfel hatte 2022 demnach eine Seitenlänge von jeweils 22,12 Metern.
Jährlicher Goldzuwachs
Der Goldwürfel verändert sich und wächst mit den Jahren. Das liegt daran, dass immer mehr Gold abgebaut wird und er dadurch an „Größe“ gewinnt. So veränderte er sich seit 2017:
Wachstum des Goldwürfels seit 2017
Der deutsche Goldwürfel
Der deutsche Goldwürfel setzt sich aus dem Goldbestand der deutschen Bundesbank und der Privathaushalte zusammen.
Die Bundesbank hält laut Bundesbank-Präsident Joachim Nagel knapp 3.374 Tonnen Gold (Stand: 2021). Die deutschen Privathaushalte bringen 9.098 Tonnen zusammen. Das ergibt einen Goldgesamtbestand von 12.472 Tonnen Gold in Deutschland.
Nimmt man nun den Dreisatz und berechnet die Kubikwurzel, kommt man auf eine Kantenlänge des deutschen Goldwürfels von mehr als 8 Metern.
Häufige Frage zu Gold
Kann man Gold künstlich herstellen?
Eine Ideallösung, um Gold künstlich herzustellen, gibt es bislang noch nicht. Forscher arbeiten allerdings schon seit vielen Jahren daran, das Edelmetall auf eigene Faust zu züchten. Bisher hat sich die Nachahmung einer Supernova als Option erwiesen.
Bei einer Supernova handelt es sich um eine sehr große Explosion und die Verbrennung von Helium und Wasserstoff von einem Stern. Ganz so einfach lässt sich das auf der Erde jedoch nicht nachahmen. Für die Goldsynthese müssen Platin oder Quecksilber innerhalb eines Kernreaktors bestrahlt werden. Diese Methode ist jedoch sehr aufwendig und derzeit noch nicht lohnenswert.
Was sich heutzutage sehr gut künstlich herstellen lässt, sind im Labor gezüchtete Diamanten.
Wie kann ich Gold lagern?
Du kannst Gold auf drei verschiedene Arten lagern:
- In einem professionellen Schließfach (beispielsweise bei der Bank)
- In einem Tresor bei Dir zu Hause
- Bei Dir zu Hause versteckt (davon raten wir allerdings ab)
Unsere Empfehlung ist es, entweder auf ein professionelles Schließfach zurückzugreifen oder einen fest verankerten Tresor in den eigenen vier Wänden zu wählen. Beides ist jedoch mit Kosten verbunden.
Das Gold einfach zu Hause zu verstecken, empfinden wir als zu riskant. Einbrecher kennen meist die gängigen Verstecke und möchten vor allem eines: schnell sein. Liegt Dein Gold einfach herum, können sie es problemlos mitnehmen. Einen fest verankerten Tresor aus der Wand zu reißen oder aufzuschweißen, dauert Dieben in der Regel jedoch viel zu lange – und ist auch gar nicht so einfach.
Mehr Infos zur Goldlagerung findest Du in unserem Artikel „Gold lagern: So geht’s sicher und einfach“.
Author: Andrew Murphy
Last Updated: 1703064722
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